ARD /SWR, Marktcheck, 24.7.2018 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 01.08.2018)
Holz aus dem rumänischen Urwald: Auch bei seinem Hauptrohstoff Holz gibt sich IKEA gerne bedeckt. Der Konzern verbraucht rund 17 Millionen Kubikmeter pro Jahr für seine Möbel. Das kommt schon längst nicht mehr nur aus Schweden. Die rumänischen Karpaten sind Europas letzter Urwald. Hier ist IKEA der größte private Waldbesitzer. Und holzt kräftig ab.
In Bukarest sprechen wir mit rumänischen Umweltschützern. Die sind auf den Möbelkonzern gar nicht gut zu sprechen. Die Art und Weise, wie IKEA in den Besitz seiner Wälder gekommen ist, finden sie äußerst fragwürdig.
Das kommunistische Regime hat nach dem 2. Weltkrieg private Wälder enteignet. Nach dem Sturz von Präsident Ceausescu 1989 sollten diese aber den eigentlichen Besitzern, beziehungsweise deren Erben, zurückerstattet werden. Durch Korruption und Urkundenfälschung haben aber Kriminelle die Eigentumsrechte an sich gebracht und für viel Geld an internationale Unternehmen verkauft. Obwohl bekannt war, dass es sich in vielen Fällen um zu Unrecht enteignetes Land handelt, hat IKEA 2015 über 30.000 Hektar gekauft.
Zusammen mit den beiden Umweltschützern machen wir uns auf Spurensuche in den Karpaten. Dort soll es viele Waldbesitzer geben, deren Eigentum unter fragwürdigen Umständen bei IKEA gelandet ist. "Es gibt auch schon Prozesse gegen solche Rückerstattungen, und da stellte sich natürlich raus, dass das alles illegal geschehen ist", so Umweltaktivist Hans Hedrich. Bürgermeister und Richter seien bestochen worden.
IKEA hat uns bestätigt, dass es momentan Eigentumsstreitigkeiten in Rumänien gibt und angekündigt, alle Gesetze einzuhalten. Insider aber sind sich sicher: Der Möbel-Konzern wusste genau, was für Wälder er kauft und von wem. Nach einem aktuellen Gerichtsurteil muss IKEA jetzt erstmals auch Wälder wieder zurückgeben. Das Möbelunternehmen ist aber nicht nur selbst Waldbesitzer, sondern hat auch lange Zeit rumänisches Holz beim österreichischen Holzzulieferer Schweighofer gekauft. Der muss sich jetzt in Rumänien vor Gericht verantworten. Erst vor wenigen Wochen wurden vier Werksleiter verhaftet.
"Es wurde nachgewiesen, dass Schweighofer massiv illegal Holz geschlagen und verarbeitet hat", so Hans Hedrich. "Nicht zuletzt hat Schweighofer auch die FSC-Zertifikate in Rumänien verloren. Das heißt, diese Nachhaltigkeitszertifikate hat einer der Lieferanten von IKEA nicht mehr."
Laut eigenen Angaben kommen 77 Prozent des Holzes bei IKEA aus nachhaltigen Quellen. Kunden wissen aber nicht, in welchen Möbeln sauberes Holz steckt und in welchen nicht. Das Unternehmen deklariert die Produkte nicht.
ARD / SWR, Marktcheck, 24.7.2018 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 01.08.2018)
Wenig "symphatisch schwedisch" handelt IKEA beim Thema Geld. Mit einem ausgeklügelten und für Außenstehende undurchsichtigen Firmenkonstrukt umgeht der Konzern Steuerzahlungen soweit es geht, sagt Karl-Martin Henschel vom Netzwerk Steuergerechtigkeit. "IKEA ist nach meinen Recherchen geradezu die Mutter der Steuervermeider", sagt Henschel. "Der damalige Konzernchef Ingvar Kamprad hat das System der internationalen Steuervermeidung durch Konzerne geradezu erfunden."
Für den Firmengründer waren Steuern schon immer unnütze Kosten. IKEA ist kein Einzelunternehmen, sondern eine Marke, die aus über 400 Einzelfirmen besteht. Mit Sitzen in Niedrig-Steuer-Ländern wie den Niederlanden, Liechtenstein, Luxemburg oder auch der Insel Curacao. Alle sind auf dem Papier unabhängig und alle machen miteinander Geschäfte. Das Hauptziel: Gewinne zu schmälern und so Steuerzahlungen zu mindern.
Henschel erklärt das anhand eines Beispiels: "Das Holz für das Billy-Regal wird geschlagen in Karelien, Nordrussland. Die Holzfabrik verkauft, konzernintern natürlich, an die Möbelfabrik in Weißrussland." Die produziere das Regal und verkaufe es wiederum an den Möbelmarkt in Deutschland. "Und jetzt werden die Preise so gestaltet, dass die Gewinne möglichst dort landen, wo die Steuern am geringsten sind. Und das ist in diesem Fall Weißrussland."
Zwölf legale Steuertricks, die IKEA nutzen soll, sind mittlerweile dokumentiert. Die IKEA-Family-Card zum Beispiel ist auf den ersten Blick ein Spar-Vorteil für Kunden. Rein formal handelt es sich aber um Kundenkredite, vergeben von einer IKEA-eigenen Bank in Luxemburg.
Mit dem System werden einerseits die Gewinne geschmälert, erklärt Karl-Martin Henschel. Andererseits könne der Konzern auf die Art und Weise Gewinne nach Luxemburg überweisen, wo keine Steuern gezahlt werden müssten. "Ich gehe davon aus, dass der Steuersatz von IKEA bei unter 15 Prozent liegt. Wahrscheinlich deutlich niedriger", vermutet der Experte. "Ein normales mittelständisches Möbelunternehmen, das hier Möbel verkauft, müsste in der Regel um die 30 Prozent zahlen. Das ist eine große Sauerei."
Bei IKEA Deutschland ist man sich keiner Schuld bewusst. "IKEA zahlt in jedem Land, in dem wir tätig sind, Steuern nach den gesetzlichen Vorgaben", so Sabine Nold, Unternehmenssprecherin von IKEA Deutschland. In Deutschland habe das Unternehmen in den letzten fünf Jahren 834 Millionen Euro Ertragssteuern gezahlt. Das klingt viel. Doch umgerechnet bedeutet das gerade mal 226 Millionen Euro im Jahr. Bei einem Umsatz von fünf Milliarden sei das ziemlich wenig, findet Karl-Martin Henschel.
MarkenCheck, ARD, 25.08.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 29.08.2014)
"Bis zur Auflösung der DDR wurden Ikea-Möbel auch in DDR-Gefängnissen von politischen Häftlingen produziert. Um herauszufinden, wo Ikea neue Lieferanten gefunden hat, sind unsere Check-Reporterinnen weiter Richtung Osten gereist – nach Weißrussland. Sie fanden heraus: Hier produziert die Firma VMG die Ikea-Kommode "Brimnes". Weißrussland gilt als letzte Diktatur Europas, Diktator Lukaschenko als einer der schlimmsten Diktatoren weltweit. Wie passt das zum Konzept des "Democratic Design", auf das Ikea so gerne verweist? Und wie passt es zu dem Bild, das die Leute in Deutschland von Ikea haben? In einer Fußgängerzone berichten wir Passanten von unseren Rechercheergebnissen. Dabei wird klar: Manch einer kommt ins Grübeln, wenn er mehr über die Möbelherstellung weiß, als Ikea verrät.
Info-Box: Unser Checkurteil: Die Fairness bei Ikea ist vorgetäuscht".
FAZ, 15.6.2014, Nr. 24 (Zugriff: 17.07.2014)
„(…) Zu Ikeas Nachhaltigkeitszielen gehört unter anderem, bis 2020 energieautark zu werden. Schon heute bezieht das Unternehmen Strom aus eigenen Windparks. Das Leuchtmittelangebot soll bis 2016 komplett auf LED umgestellt werden, und die Baumwollproduktion soll zum August nächsten Jahres deutlich weniger Wasser, Chemikalien und Pestizide verbrauchen. Ferner hat sich der Konzern auf die Fahnen geschrieben, seine Zulieferer strenger zu kontrollieren und so die Produktionsbedingungen zu verbessern. „Es geht darum, Glaubwürdigkeit zu gewinnen“, sagt Agnefjäll [Vorstandsvorsitzender].
Das ist offenbar nötig. Wie ernsthaft Ikea die Arbeitsbedingungen kontrolliert, lässt sich in Älmhult jedoch nur schwer beweisen. (…)
Das Volkseinrichtungshaus will zukünftig mehr Handgefertigtes bieten: Bestickte Kissen zum Beispiel, Tischsets oder Körbchen. Hergestellt werden sie von Microunternehmen in Thailand und Indien. „Das ist ein großer Trend und wir können damit gleichzeitig einzelne Frauen unterstützen“, sagt Engmann [Designchef Ikea]“.
handelsblatt.de, 25.2.2014 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 28.02.2014)
"Das Ikea-Tochterunternehmen Swedwood verliert das FSC-Umweltsiegel für seine bewirtschafteten Wälder. (...) Das Unternehmen soll in schützenswerten Gebieten Bäume abgeholzt haben, begründete FSC-Sprecher Lars Hoffmann am Dienstag die Entscheidung. (...)
Bei jährlichen Prüfungen in Karelien sei FSC auf Missstände aufmerksam geworden. Ende Januar berichtete es von „schwerwiegenden Verstößen“ in fünf Fällen gegen die in Russland gültigen FSC-Standards. Dabei ging es vor allem um Abholzungen in Gebieten wie Biotopen, wo auch uralte Bäume stehen. Aus diesem Grund sei dem Tochterunternehmen des Möbelriesen das Zertifikat entzogen worden, sagte Hoffmann.
Ikea bezeichnete die Aufhebung des FSC-Umweltsiegels am Dienstag als „vorübergehend“. Die Abweichungen beträfen hauptsächlich die Ausrüstung und Schulung der Mitarbeiter sowie die Forstverwaltung und seien größtenteils bereits behoben worden, teilte das Unternehmen mit. Zudem fälle Ikea keine Bäume in besonders schützenswerten Wäldern (HCVF) und verwende keine alten Bäume für die Produkte".
Zeit.de, 21.05.2013 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 05.06.2013)
"Sie sehen aus wie “Billy”, “Pax’” oder “Hemnes” und lassen sich ähnlich einfach zusammensetzen. Tatsächlich kommen sie auch aus denselben Fabriken. Und doch sind die ausgestellten Möbel nicht vom berühmten schwedischen Möbelkonzern Ikea – sondern von “Joyme”, der neuen chinesischen Konkurrenz. (...)
Hinter Joyme stecken ehemalige Ikea-Lieferanten, die nun in China auf eigene Faust ein Konkurrenzunternehmen aufbauen. Es ist die Folge eines jahrelangen Streits zwischen Ikea und seinen Zulieferern. Für seine weltweit insgesamt rund 340 Filialen lässt das schwedische Unternehmen etwa ein Viertel seiner Waren in China herstellen. Während der Holzpreis in China stetig steigt – allein im Jahr 2010 um 40 Prozent – und die Löhne sich innerhalb von fünf Jahren für die Kleinunternehmen fast verdoppelt haben, versucht Ikea die Einkaufspreise jedes Jahr um zwei bis fünf Prozent zu senken.
Dabei sind die durchschnittlichen Löhne in diesen Betrieben von umgerechnet weniger als 250 Euro im Monat auch für chinesische Verhältnisse weiterhin niedrig. Ikea jedoch will seine Niedrigpreispolitik auch den Lieferanten aufdrücken.
Einige der mehr als Hundert Lieferanten in China haben ihre Zusammenarbeit mit Ikea daher aufgekündigt – unter anderem 15 Betriebe, die sich Anfang des Jahres zusammengeschlossen und Joyme gegründet haben.(...)".
potsdamer neueste nachrichten, 17.11.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.11.2012)
"Jahn forderte, Ikea müsse den Opfern gerecht werden. 'Es geht um Menschen und nicht um Möbel'."
FR Online, 17.11.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.11.2012)
"Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hat die vom Möbelhersteller Ikea in Auftrag gegebene Untersuchung zur Zwangsarbeit von politischen Häftlingen in der DDR und deren Präsentation kritisiert.
«Bei der Vorstellung des Berichts hat Ikea nicht beantwortet, warum es damals nicht konsequent gehandelt hat, obwohl es von dem Einsatz politischer Häftlinge in Produktionsstätten der DDR wusste», sagte Jahn der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» (Samstag). «Der Hinweis auf die vorherrschenden politischen Rahmenbedingungen ist nicht hilfreich, der Maßstab der Menschenrechte galt damals wie heute.»
Der Geschäftsführer von Ikea Deutschland, Peter Betzel, hatte bei der Vorstellung der Studie am Freitag in Berlin eingeräumt, dass sein Unternehmen von der Beschäftigung politischer Gefangener im Interesse von Ikea gewusst habe. Man habe darauf gedrängt, dass dies aufhöre. Wie genau das geschah, sagte er nicht. Die Untersuchung soll unter Hinweis auf datenschutzrechtliche Gründe unter Verschluss bleiben. (dpa)"
WDR Einslive, 26.06.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 01.11.2012)
"Tatsächlich beträgt der Anteil des zertifizierten Holzes mit Umweltsiegel bei IKEA nur 24 Prozent. Wie und wo die anderen 76 Prozent abgeholzt werden, weiß wohl nur IKEA. Auch einzelne Möbel können aus Holz mit und ohne Siegel bestehen. (...) Wie der Mix der Holzsorten genau aussieht, ist unklar. Klar ist nur: Das Mix-Siegel erlaubt auch einen sehr kleinen zertifizierten Holzanteil. Forstexperte Professor Andreas Schulte erklärt dazu: „Dieses Zertifikat sagt nur aus, dass ein kleinerer Anteil aus dieser nachhaltigen Waldbewirtschaftung kommt, ein größerer Teil aus gesicherten Quellen, wobei keine Aussage gemacht wird , wie diese Quellen kontrolliert werden.“
(...) Der Hinweis „Made in China“ macht die Sache noch merkwürdiger. Woher stammt also das Holz?
Wir wollen es genau wissen und geben eine Holzprobe von „Jokkmokk“ in die Isotopenprüfung. Dort nehmen Wissenschaftler quasi einen Fingerabdruck des Wasserstoffgehaltes im Holz. Unser Verdacht: Das Holz für „Jokkmokk“ kommt aus den Wäldern Russlands. Was viele nicht wissen: Es ist eine durch Raubbau besonders gefährdete Waldregion. Und tatsächlich bezieht IKEA von dort große Mengen Holz - ob von weit im Osten an Chinas Grenze oder aus dem Westen Russlands in Karelien. Die sogenannten borealen Regionen sind der größte zusammenhängende Naturwald der Welt und extrem wichtig für das Weltklima. Doch das russische Forstgesetz erlaubt dort größte Kahlschlagflächen. Darüber hinaus ist illegaler Holzeinschlag an der Tagesordnung. Wissenschaftler warnen vor dramatischen Umweltfolgen. Aber was ist nun das Ergebnis der Isotopenprüfung? Dr. Markus Boner vom TÜV Rheinland hat keine gute Nachricht: „Wir haben das anhand des Wasserstoffgehaltes untersucht: Es kommt aus borealen Regionen und aus Sibirien.“
Unser Verdacht hat sich also bestätigt. Wir befragen nochmals den IKEA-Waldbeauftragten Anders Hildemann. Im Interview sprach er von Nachhaltigkeit und Transparenz. In einer E-Mail antwortet er jetzt: „In Bezug auf ‚Jokkmokk‘ können wir die Zulieferer unserer Zulieferer nicht preisgeben, da dies sensible Wirtschaftsdaten sind.“
Fest steht: IKEA bewegt sich auf dünnem Eis. In seinem Nachhaltigkeitsbericht schreibt IKEA: „Um unsere niedrigen Preise anbieten zu können, müssen wir weltweit Holz einkaufen. Das bedeutet auch, dass wir Holz aus Regionen beziehen, in denen illegal gefällt wird und andere nicht nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken herrschen.“ Und Anders Hildemann ergänzt: „Unsere Aufgabe ist es, erschwingliche Möbel für die Menschen herzustellen. Und um sie erschwinglich zu machen, müssen wir die Kosten niedrig halten.“
Forstexperte Professor Andreas Schulte meint dazu: „99 Euro für einen massiven Kieferntisch mit vier Stühlen ist nur schwer in Einklang zu bringen mit nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Das muss der Verbraucher verstehen, wenn er den Tisch kauft.“"
Die WELT, 15.06.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.09.2012)
"Der Möbelriese hat einen Unternehmenskodex. Doch in einigen Ländern werden Angestellte gehindert, sich gewerkschaftlich zu organisieren".
Johan Stenbo: Die Wahrheit über IKEA. Ein Manager packt aus. Campus:Frankfurt am Main 2010, S. 223+225 (Zugriff: 17.09.2012)
Ingvar Kamprad "möchte seinen Geldfluss bis auf den Cent kontrollieren, er möchte so wenig Steuern wie nur möglich bezahlen, und er will das Ganze geheimhalten".
"Selbstverständlich bezahlen IKEAs Tochterunternehmen weltweit lokale Steuern, aber die gesamte Wertschöpfungskette ist so aufgebaut, dass auch sie nur minimale Beträge zahlen. Durch eine Konstruktion von Handels- und Importunternehmen, Grossisten und anderem werden Waren im Unternehmen intern gekauft und verkauft, um die Steuerabgaben zu minimieren. Genauso verhält es sich mit den Stiftungen, die zweifellos Gelder für wohltätige Zwecke spenden, aber nur symbolische Summen".
Johan Stenbo: Die Wahrheit über IKEA. Ein Manager packt aus. Campus:Frankfurt am Main 2010, S. 185 (Zugriff: 17.09.2012)
Kritik an der Führungskultur: Wutausbrüche und Tyrannei gab es - mit Wissen des Top-Managements, ohne dass das abgestellt wurde.
Handelsblatt, 7.5.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 22.08.2012)
Das Handelsblatt berichtet, das sich "Presseanfragen und empörte Anrufe von ehemaligen DDR-Häftlingen" bei IKEA häufen. "Wir nehmen das alles sehr, sehr ernst“, sagt Skjelmose, die bei Ikea für Produktionsfragen zuständig ist. Ihr bleibt auch gar nichts anderes übrig, denn SVT lieferte am Mittwochabend zur besten Sendezeit zwar keine Beweise, aber viele Hinweise, die den Verdacht stützen, der Möbelkonzern habe tatsächlich einen Teil seiner Produktion durch Zwangsarbeiter ausführen lassen."
"Gleichwohl kündigte sie [Skjelmos] an, dass ihr Unternehmen allen Vorwürfen und Verdachtsmomentan auf den Grund gehen werde. „Wir haben Unterlagen von der Stasi-Behörde erhalten und gehen sie jetzt durch.“ Das umfangreiche Material mit mehr als 1000 Dokumenten erfordere aber eine genaue Prüfung, und die werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen."
Im Bericht heißt es weiter:
"Neu sind die Vorwürfe, Ikea habe mit Hilfe von politischen Häftlingen in der DDR produzieren lassen, übrigens nicht. Schon im vergangenen Herbst zeigte der WDR in einer Dokumentation, dass Ikea in 65 DDR-Werkstätten unter anderem das Erfolgssofa Klippan produzieren ließ. Und in einem Teil dieser Werkstätten, so der Film damals, sollen politische Häftlinge eingesetzt worden sein. Und noch viel früher, im Jahr 1984 nach einem Brand eines Ikea-Möbelhauses in Westdeutschland, wurde ein politischer Zusammenhang nicht ausgeschlossen. In einem Brief an die Ikea-Mitarbeiter hieß es damals, Gerüchte über den Produktionseinsatz von politischen Gefangenen aus der DDR seien absolut falsch."
Spiegel online, 4.5.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 21.08.2012)
Spiegel online berichtet u.a. Folgendes zu IKEA:
"Die Firma hat sich mit dem sogenannten Iway einen internen Kodex verordnet. Dieser untersagt Kinderarbeit und soll bei den rund 1200 Zulieferern Standards bei den Arbeitsbedingungen setzen. In China aber akzeptiert Ikea noch immer eine 60-Stunden-Woche für Arbeiter. Es gebe in der Volksrepublik eine große Diskrepanz zwischen den gesetzlichen und realen Arbeitszeiten, schreibt der Konzern."
Berliner Zeitung, 21.8.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 21.08.2012)
Die Berliner Zeitung berichtet, dass IKEA eine Anfrage der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema Zwangsarbeit in der DDR durchzuführen vorerst abgelehnt hat.
"Die Sprecherin von Ikea Deutschland, Sabine Nold, erklärte den ablehnenden Brief an die UOKG damit, dass deren Schreiben in der Urlaubszeit untergangen und seine Bedeutung nicht erkannt worden sei. Die ablehnende Reaktion spiegele nicht die Meinung des Unternehmens wieder. Allerdings ließ Nold offen, ob es eine gemeinsame Forschungskooperation geben werde. Darüber müssten zunächst Gespräche geführt werden."
"Der Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, sagte nun dieser Zeitung: „Ich habe das Gefühl, dass Ikea auf Zeit spielt und auf das kurze Gedächtnis der Öffentlichkeit setzt.“ Er nannte es „problematisch, wenn der Angeschuldigte selbst und unkontrolliert die Vergangenheit prüft. Aufgabe der Politik wäre es, die Vorwürfe durch eine neutrale Stelle prüfen zu lassen.“ Knabe verwies darauf, dass der Möbelproduzent in den USA auch wegen Häftlingsarbeit auf Kuba unter Verdacht stehe."
Der Glocalist, 9.7.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 09.07.2012)
In einem Artikel betrachtet Der Glocalist kritisch das FSC-Label, mit welchem IKEA für sich wirbt.
Handelsblatt, 28.6.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 06.07.2012)
"Mit einem Verhaltenskodex zieht Ikea die Lehren aus der mutmaßlichen Bespitzelung von Mitarbeitern in Frankreich. Die Richtlinien seien gerade festgelegt worden, und Frankreich sei das erste Land, wo der Möbelriese sie einführe, sagte der dortige Ikea-Chef, Stefan Vanoverbeke. [...]"
"[...] Die Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) kritisierte die Initiative. Sie schreibe lediglich Regeln fest, die es bereits gebe und die nur befolgt werden müssten, sagte Hocine Redouani von FO. [...]"
WDR IKEA-Check, 1.8.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.02.2012)
In seinem Check-Urteil beurteilt der WDR die Fairness von IKEA als unzulänglich. Das Urteil gründet auf der Feststellung, dass die Hälfte der IKEA-Mitarbeiter in Teilzeit angestellt ist, um IKEA Flexibilität zu ermöglichen. Weiter wird dargelegt, dass IKEA in den 80er bis zum Mauerfall durch die Produktionsstätten der DDR beliefert wurde. Aus Stasi-Dokumenten geht hervor, dass für die Produktion auch Gefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt wurde. Die WDR-Recherche legt hierbei die Vermutung nahe, dass dem IKEA Gründer Ingvar Kamprad diese Tatsache bekannt war.
Der Handel, 3.5.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 17.02.2012)
Laut einem Artikel von Der Handel wirft Verdi Ikea vor Leiharbeit auf Kosten regulärer Arbeitsstellen zu missbrauchen.
3Sat/Kulturzeit, 9.9.2010)) (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 29.02.2012)
In der 3Sat- Sendung Kulturzeit zum Thema "Billys dunkles Geheimnis. Ein Ex-Manager verkündet "Die Wahrheit über Ikea"" sagt Johan Stenebo, ehemaliger IKEA-Spitzenmanager und persönlicher Assistent Kamprads, dass „rund ein Drittel des Ikea-Holzes illegal geschlagen [würde], unter anderem in der russischen Taiga, um es von dort über chinesische Zwischenhändler anzukaufen.“.
Plusminus, 2.11.2011 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 08.03.2012)
Laut Recherchen des ARD-Magazins Plusminus hat das IKEA-Tochterunternehmen Swedwood vom russischen Staat 295.000 Hektar Urwald in der Republik Karelien gepachtet. Laut der Organisation FSC handelt es sich hierbei um eine schützens- und erhaltenswerte Urwaldregion, die für das Klima wichtig sei. Hier würde Swedwood mit schweren Maschinen kahlschlagen. Laut Prof. Spiecker (Direktor des Instituts für Waldwachstum - Universität Freiburg) würde der Waldboden durch die schweren Maschinen so weit verdichtet, dass er sich nicht mehr davon erhole.
SZ online, 29.4.2008 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 08.03.2012)
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass laut Recherchen von Frontal 21 IKEA den Gesundheitszustand seiner Mitarbeiter protokolliere und sie außerdem heimlich filme.
Hamb. Abendblatt, 1.3.2012 (Öffnet in einem neuen Tab) (Zugriff: 08.03.2012)
Laut einem Artikel des Hamburger Abendblatts hat die Gewerkschaft FO gegen IKEA Frankreich Anzeige erhoben, wegen der Bespitzelung von Mitarbeitern, Bewerbern und Kunden, mit denen sich IKEA im Rechtsstreit befindet.